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Was kannst du für den Wald tun?

1. Sich an Forstplanungen beteiligen

Etwa die Hälfte des deutschen Waldes befindet sich im öffentlichen Besitz, gehört also den Bürgern. Während bis vor einiger Zeit die 10- jährige Wirtschaftsplanung der Forstbetriebe (Forsteinrichtung), ohne Beteiligung der Öffentlichkeit stattfand, ist das vielerorts heute anders, so dass hier gute Möglichkeiten bestehen, auf eine naturverträgliche Bewirtschaftung hinzuwirken. Die Forsteinrichtung ist immens wichtig, da auf ihr die gesamte Bewirtschaftung für die nächsten 10 Jahre beruht, von der Menge des einzuschlagenden Holzes bis zur  Wahl der zu pflanzenden Baumarten! Bei den örtlichen Forstämtern erfährt man, wann solche Planungen anstehen.


2. Den eigenen Wald naturnah bewirtschaften

Die Hälfte des deutschen Waldes befindet sich in Privatbesitz, ungefähr 2 Millionen Menschen sind Waldbesitzer!

Wie man den eigenen Wald wirklich nachhaltig bewirtschaftet, wird zum Beispiel in Peter Wohlleben's Buch "Der eigene Wald" anschaulich erklärt. 

Wer darüber hinaus Hilfe für seine Waldbewirtschaftung möchte, kann sich in der Regel an das örtliche Forstamt wenden. Dort sollte man dann aber natürlich genau artikulieren, dass man seinen Wald möglichst naturnah bewirtschaften möchte. Eine allgemeine Beratung ist kostenlos!


3. Engagement in einer Waldgruppe

Um auf den in den letzten drei Jahren aufgrund von Dürre und Borkenkäferkalamität abgestorbenen Riesenflächen, neue, stabile und naturnahe Wälder zu begründen, geht es nicht ganz ohne Pflanzmaßnahmen. Diese sind teuer und personalintensiv. Ausserdem kann man nicht ausschließen, dass durch Ignoranz und Bequemlichkeit viele eigentlich notwendige Waldumbaumaßnahmen unterbleiben, oder in die falsche Richtung führen. Daher ist die praktische Beteiligung engagierter Bürger bei vielen Arbeiten möglich und nötig, so dass man mit den eigenen Händen einen Beitrag zum Aufbau des neuen Waldes leisten kann. Hat sich eine Gruppe die dieses gemeinsame Ziel verfolgt gefunden, ist es wichtig mit dem Förster vor Ort zusammen zu arbeiten!

Es gibt natürlich eine ganze Reihe von weiteren Möglichkeiten sich für den Wald zu engagieren, z.B. bei Protesten gegen Rodungen oder der Beteiligung an Klimaschutzinitiativen.  





7 Kommentare:

  1. Hallo Gerald, ich bin ehrlich - ich beneide Dich, dass Du es Dir fianziell leisten kannst, eine solche Auszeit zu nehmen, aber es sei Dir gegönnt. Zu Punkt 3 bin ich allerdings anderer Meinung. Solche Gruppen werden auf jeden Fall dort gebraucht, wo es noch keinen Wald gibt. Ansonsten sehe ich überall durch Stürme und Borkenkäfer neue Chancen für neuen Wald und das ganz ohne Pflanzmassnahmen. Wie lange haben die Samen dieser neuen jungen Bäume auf ihre Chance gewartet und jetzt begrüßen sie das Licht. Und ganz ehrlich! Keine "künstliche" Aufforstungsmassnahme nach Vorgaben der Behörden ist so schön, abwechslungsreich und durcheinander - einfach wundervoll. Ich wünsche Dir eine gute Wanderung und hoffe, Du bist als Botschafter des Waldes und nicht als der der Behörden unterwegs. Also toi, toi, toi - alles Gute in diesem Sinne wünscht Dir Ramona Habel

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  2. Liebe Ramona, du hast nicht ganz unrecht: Oft wird viel zu viel gepflanzt. Es gibt aber auch Situationen, wo das Pflanzen schon sinnvoll ist, wenn es beispielsweise weit und breit keine Eichen mehr gibt. Viele Flächzentwickeln sich auch wieder zu reiner Fichte, wenn man nicht gegensteuert. Und das sollten wir auf jeden Fall vermeiden!
    Mit dem leisten können ist es so eine Sache, ich habe keine Erbschaft oder so. Aber durch Wohnungssufgabe etc. habe ich meine Fixkosten sehr weit reduziert.

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  3. Hallo Gerald , ich habe den Beitrag von Deiner Wanderung im SWR Fernsehen gesehen und finde dies Positiv da Du versuchst den Leuten den Wald und seine Probleme näher zu bringen.Ich selbst wohne seit meiner Kindheit im Pfälzer Wald und wandere auch mindestens einmal pro Woche durch den Wald. Was mich aber auch immer mehr wütend macht ist wenn ich mit ansehen muß wie der der Wald von den Besuchern immer mehr zugemüllt wird. Da werden die Grünen gewählt und Freitags für die Umwelt demonstriert aber wenn sie am Wochenende in den Wald gehen wird überall der Müll hingeworfen.Die Leute sollten endlich mal vor der Haustür anfangen etwas dafür zu tun .
    Außerdem würde mich Deine Route durch den Pfälzer Wald interessieren .Gruß W. Streibert

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  4. Hallo Gerald,

    ich verfolge deinen Blog und finde ihn sehr aufschlussreich und spannend! Respekt für diese großen Distanzen.

    Die Bilder und Beschreibungen umweltschonender, wie auch verbesserungswürdiger Waldwirtschaft, geben viel zu denken und zu lernen.

    Für die Anregungen unter „Was kannst du für den Wald tun?" hier noch ein wichtiger Aspekt: unsere Ernährung.

    Weltweit werden Wälder zerstört, um die Flächen für den Anbau von Futtermitteln zu nutzen. Ohne Tierzucht, die auch stets die Ausbeutung und Qual fühlender Wesen beinhaltet, würden 75 Prozent der genutzten Agrarflächen verfügbar werden, laut Oxford–Studie:

    "Reducing food’s environmental impacts through producers and consumers", https://science.sciencemag.org/content/360/6392/987

    Wir haben heute eine große Auswahl an Lebensmitteln und können uns vielfältig, lecker & gesund rein von Pflanzen ernähren.

    Es wäre nicht nur für die Tiere eine Erlösung, sondern auch für die Natur und Wälder!

    Weiterhin viel Erfolg und viele Grüße
    Christine Frei

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  5. Liebe Christine, da hast du absolut recht! Ich ernähre mich seit einigen Jahren mit wenigen Ausnahmen vegetarisch und es geht mir gut dabei!

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  6. Danke für die Antwort, Gerald :-)

    Gerade ist zu dem Thema eine 10-Minuten Dokumentation (englisch) erschienen, die den Zusammenhang von Klimawandel und unserer Ernährung anschaulich macht:

    https://youtu.be/QnrtRaM28cY

    Dabei stehen tierische Produkte in der Kritik, also auch Milch und Eier. Bevor mir das bewusst wurde, habe ich auch viele Jahre vegetarisch gegessen.

    Es grüßt dich herzlich

    Christine

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