Ich kann es kaum glauben: Gerade hatte ich in der letzten Woche die Idee für mein Projekt "Waldbegeisterung" veröffentlicht, bekam ich auch schon die ersten Einladungen!
Die allererste war von der Natura 2000 - Station Possen, daher möchte ich zu dieser schon mal ein bisschen schreiben.
Natura 2000 ist ein Netzwerk von Schutzgebieten, mit dem in ganz Europa bestimmte Arten und Lebensräume geschützt werden sollen.
Dabei handelt es sich um das größte, grenzüberschreitende Schutzgebietsnetz weltweit. Es untergliedert sich in FFH- Gebiete (Fauna, Flora, Habitat) und Vogelschutzgebiete und umfasst mehr als 27.000 Gebiete auf ca. 1 Mio. qkm!
Allein in Thüringen, wo der Possen liegt, gibt es 250 solcher Gebiete, die immerhin 17 % der Landesfläche umfassen, was eine ganze Menge ist!
Darunter sind vom Menschen geprägte Kulturlandschaften, wie orchideenreiche Trockenrasen, aber vor allem auch viele Waldgebiete.
Um den Schutz dieser Gebiete zu organisieren, wurden 11 sogenannte Natura 2000-Stationen gegründet, von denen Possen eine ist.
Die Station Possen ist innerhalb Thüringens besonders auf die Waldlebensräume spezialisiert, also genau richtig für mein Projekt!
Der Name rührt von dem 431 m hohen Berg Possen her, in der Nähe von Sondershausen, am Höhenzug Mittlere Hainleite.
Dort wurden 1000 ha Wald aus der forstlichen Bewirtschaftung genommen und dürfen sich nun zu einer Waldwildnis entwickeln.
In dieser kommt beispielsweise der Ästige Stachelbart vor, auch Eiskoralle genannt. Dieser hübsche Pilz ist ziemlich selten und gedeiht nur in alten Laubwäldern, vor allem Buchenwäldern.
Diese "Waldwildnis" wurde erst vor kurzem ausgewiesen, daher wird man wohl noch nicht viel sehen, was ihn von bewirtschafteten Wäldern unterscheidet, nichts desto trotz bin ich gespannt, was ich auf dem Possen erfahren werde!
Thüringen ist bekannt für seine reichen Orchideenvorkommen. In den Wäldern auf Kalkböden wachsen auch die seltenen Frauenschuhorchideen, die von der Station durch Pflegemaßnahmen gefördert werden.
Die oben genannten Zahlen für das Netzwerk Natura 2000 klingen imposant, allerdings ist meine bisherige Erfahrung, dass die Bewirtschaftung in diesen Gebieten in der Regel genau so läuft wie ausserhalb, es sich also eher um "Papiertiger" als um wirkliche Schutzgebiete handelt.
Wie das wohl in Thüringen ist?
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