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Sonntag, 27. Juni 2021

27.06.2021 Tag 111 Über Felder und Weinberge zum Gramschatzer Wald

Da es gestern Abend zu spät war, blogge ich morgens zunächst noch und starte relativ spät. Überall haben sich an meiner Ausrüstung Nacktschnecken angeheftet und Schleimspuren hinterlassen. Ein bisschen eklig ist das schon…

Erst nach sieben breche ich auf und wandere an einem Teichgebiet vorbei lange durch weite Felder. Immerhin sehe ich hier einige Hasen und sogar zwei Rebhühner. Vor Volkach beginnen dann die Weinberge. Da heute ein Sonntag mit schönem Wetter ist, sind viele Leute unterwegs. Einige Zeit wandere ich durch die Weinberge über dem Main. Die Szenerie ist ganz nett, kommt jedoch nicht an Rhein oder Mosel heran. 

Ein kurzes Stück laufe ich dann durch einen Eichenwald, bevor ich auf einem asphaltierten Radweg nach Kürnach an der A 7 laufe. Es dauert wieder einmal viel zu lange, bis ich den Lärm hinter mir gelassen habe. In den Ausläufern des Gramschatzer Waldes hier fallen zahlreiche tote Buchen auf, die mit ihren trockenen Ästen aus dem Grün der Hänge ragen. Ich bin gespannt, was ich hier noch zu sehen bekomme.

Leider habe ich nur noch einen halben Liter Wasser, aber der Bach an dem ich vorbei komme, sieht überhaupt nicht einladend aus, obwohl Blauflügelige Prachtlibellen auf Schilfhalmen sitzen. Schließlich suche ich mir einen Platz in einem Mischbestand aus Buchen, Eichen, Hainbuchen und Lärchen und stelle mich auf eine durstige Nacht ein. Wie gestern Abend auch, wimmelt es von Mücken. Da ich weder ein chemisches Abwehrmittel, noch ein Moskitonetz benutze, hoffe ich, dass die meisten Quälgeister bei Einbruch der Dunkelheit verschwinden und übe mich in Geduld. 




Frühmorgens durch die Felder


Weite Agrarlandschaft


Der Main in Volkach


Mainschleife


Weinberge


Echt gefährlich im Wald...

Schachbrett



Kornkammer


Etliche Buchen sind abgestorben


Unter Mücken und Schnecken

1 Kommentar:

  1. Wie wir von Gerald erfahren, erbringt der Wald eine vielzahl von Wohlfahrtsleistungen für die Gesellschaft.
    Er ist Wasserspeicher, Speicher für Kohlenstoff, indem er CO² aufnimmt und Sauerstoff abgibt. Er ist Habitatspeicher für die Erhaltung der Artenvielfalt und hat eine hohe Erholungswirkung für die Menschen.
    All diese Wirkungsvielfältigkeit wird dem Wald nicht vergütet. Als Holzproduzent wird er jedoch gerne angenommen und den Marktgesetzen wird für das Produkt Rohholz bezahlt; Mal schlecht; Mal sehr schlecht.
    Andieser Stelle muss man sich schon die Frage erlauben, überfordern wir die Ansprüche an den Wald?
    Und das nicht nur in Deutschland, sondern global.
    Der hohe nicht standortgerechte Nadelholzanteil in unseren Wäldern ist nicht zufällig entstanden, sondern den Marktgestzen folgend von der Holzindustrie auch eingefordert worden. Nicht verständlich ist mir jedoch, warum durch Borkenkäfer befallenes Holz, von eben dieser Industrie als minderwertig eingestuft wird und somit der Holzpreiserlös gedrückz wird.
    Wohlbemerkt, der Borkenkäfer sitzt wie der Name schon verrät, in der Borke des Holzes. Warum dann das Holz einen Wertverlust darstellt, erschließt sich mir nicht.
    Der von Gerald oft beschrieben Umbau der Wälder, in stabile, dem Klimawandel widerstehende standortgerechte Laubmischwälder leuchtet mir ein, wenn denn auch den von ihm beschriebenen Waldbewirtschaftungsvorschägen gefolgt würde (größere Rückengassenabstände, hohe Vorräte, großer Anteil von Altholz, Geschlossenheit der Bestände). Das von Gerald kritisiere vermehrte Einbringen von Douglasien oder Küstentannen, als erhoffte Alternative zur abstebenden Fichte, she ich aus waldbaulicher Sicht ebenfalls als großes Risiko für die Stabilität und Zukunftssicherheit für unsere Wälder. Die Holzindustrie wirds freuen. Wie schon eingangs beschrieben, jedes Wachstum hat auch seine Grenzen. Überschreiten wir diese Grenzen, dann kommt es eben auch leicht zum Kollaps des Ökosystems Wald und die Eingangs erwähnten "Wohlfahrtsleistungen" wären dann auch dahin. Global muss der Holzverbrauch verringert werden, denn auch nachwachsender Rohstoff stößt irgendwann an seine Grenzen. Dort wo kein Wald mehr steht, gibt es auch keine Holzzuwächse mehr; es ist nun mal eine alte Weisheit: "Holz wächst nur an Holz"!

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