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Samstag, 5. Dezember 2020

Die Idee

 



Seitdem ich denken kann, waren Natur und insbesondere der Wald sehr wichtig für mich. In meiner Kindheit war ich fast in jeder freien Minuten draußen und habe die Waldgebiete in der Nähe erkundet. So lag es dann auch nah, dass ich Förster wurde. In den 90 'er Jahren, als ich meine forstliche Laufbahn begann, gab es innerhalb der Forstwirtschaft eine regelrechte Aufbruchstimmung hin zu einem naturnahen Waldbau, was mich sehr stark begeisterte. Meine Arbeit machte mir Spass, dennoch waren mir die heimischen Wälder zu eng. Während es mir als Kind ausreichte, die Kreise um unser Dorf immer weiter auszudehnen, zog es mich bald in die weite Welt. So unternehme ich schon seit über 30 Jahren ausgedehnte Wandertouren in die Wildnisgebiete unseres Planeten, von den Regenwäldern Afrikas  über die hohen Berge des Himalaja zu den Weiten des Yukon. Über diese Reisen schreibe ich hier. Es gelang mir stets recht gut, meine beiden Leidenschaften in Einklang zu bringen. 

Allerdings verspüre ich schon seit langer Zeit ein Unbehagen über die derzeit verbreitete Art der Waldbewirtschaftung mit stark gestiegener Holzeinschlagsmenge und immer intensiveren Großmaschineneinsätzen um nur zwei Punkte zu nennen. Ich weiß, dass es vielen Kollegen ähnlich geht. Allerdings kann der einzelne Förster innerhalb des Systems kaum etwas ändern, weshalb meine Unzufriedenheit mit den herrschenden Verhältnissen, was meine Arbeit angeht, immer größer wurde. Dabei ist der Beruf des Försters nach wie vor grundsätzlich sehr schön!


                                                           Großmaschineneinsatz


Viele Leute werden es kennen: Im Alltag kommt man kaum zum Nachdenken und ist wie gefangen in der täglichen Normalität. Allerdings habe ich im letzten Sommer eine 4- monatige Wanderung durch die Alpen unternommen, während der ich viel Zeit hatte, meine Gedanken schweifen zu lassen. 

So reifte langsam der Entschluss, meine beiden Leidenschaften zusammen zu führen: Während einer etwa 8 Monate langen Wanderung bei der ich um die 6000 Kilometer laufen werde, will ich ein umfassendes Bild der derzeitigen Waldsituation in Deutschland zeichnen! 

Dazu möchte ich vor allem Betriebe besuchen, die schon jetzt naturnah wirtschaften und deren Erfahrungen viel größere Beachtung verdienen, als das bisher der Fall ist. Zwar werden die Wälder durch von außen kommende Faktoren, wie die menschgemachte Klimaveränderung stark belastet, aber es gibt durchaus Möglichkeiten durch eine naturverträgliche Bewirtschaftung diese Belastungen zu reduzieren. 

Selbstverständlich werde ich aber auch nicht die Augen schließen, wenn mir Missstände auffallen!

Zwar könnte ich mich für dieses Projekt sicher von meiner Tätigkeit als Forstbeamter frei stellen lassen, und hinterher weiter arbeiten, als sei nichts geschehen. Natürlich habe ich lange über diese sichere Option nachgedacht, mich aber letzen Endes dagegen entschieden. 

Ich will meine Meinungen frei und unabhängig äußern können ohne irgendwelche Loyalitätskonflikte befürchen zu müssen. Außerdem habe ich zwar schon einiges auf unserem schönen Planeten gesehen, aber es gibt noch viel mehr Landschaften, die ich für mich entdecken möchte, daher werde ich auch nach dem Deutschlandprojekt weiter intensiv reisen und wandern!

Das bedeutet für mich, neben der Stellung als Beamter auch Wohnung und Auto aufzugeben, um meine laufenden Kosten zu reduzieren. 

Natürlich beschleichen mich auch manchmal Bedenken, ob meine Entscheidungen wirklich sinnvoll sind. Aber erst wenn man seine Komfortzone verlässt, entsteht Raum für Neues!


Ich freue mich über Kommentare zu meiner Idee!





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