Heute Morgen durchstreife ich zunächst den Rotenhanschen Wald, einen bekannten, schon seit langem nach den Grundsätzen der Arbeitsgemeinschaft Naturgemäße Waldwirtschaft arbeitenden Betrieb, von 1381 Hektar Größe. Der Wald wird von Kiefern- Eichen Mischbeständen bestimmt. Überall wächst Naturverjüngung, hauptsächlich der Buche, aber auch von anderen Baumarten, darunter auch der Eiche, alles ohne Schutz vor Wildverbiss. Der Wald wird seit langem intensiv durchforstet und hat daher ein qualitativ hohes Niveau erreicht. Damit tatsächlich die Naturverjüngung auf ganzer Fläche wachsen kann, ist der Holzvorrat eher gering, aber es gibt etliche starke Kiefern und Eichen. Die Walderschließung ist ziemlich intensiv, mit markierten Rückegassen im Abstand von etwa 30 Metern. Dadurch, dass auch hier vor allem Kiefern und Fichten in den Beständen absterben, gibt es relativ viel Totholz, allerdings kaum starkes Totholz von Eichen und Buchen, so mein Eindruck. Es wurden zwar offensichtlich einige Habitatbäume stehen gelassen, aber insgesamt sehr wenig. Das wirtschaftliche Modell des Betriebs ist offensichtlich die Konzentration auf die Erzeugung von starkem Wertholz, vor allem der Eiche. Dabei fallen aufgrund der flächendeckenden Naturverjüngung kaum Kosten für Kulturbegründung und Pflege an. Insgesamt ist das ein ästhetisch schöner, sicher recht ertragreicher Wald, in dem es aber schön wäre, wenn Naturschutzelemente wie Totholz und Habitatbäume stärker integriert würden. Das dies in Bayern auch im Privatwald sehr gut geht und staatlich gefördert wird, hatte ich ja bei Peter Langhammer in Eichelberg und im Kirchwenwald Passau gesehen.
Bei Kirchlauter verlasse ich den Wald und wandere überwiegend durch offene Fluren zum Main, den ich bei Eltmann überquere. Bald bin ich hier in den Ausläufern des Steigerwalds angelangt. Am Waldrand entdecke ich eine gigantische Kirsche, selten habe ich stärkere Exemplare dieser Baumart entdeckt!
Hier am Main ist es recht warm und trocken, daher zeigen einige Buchen Kronenschäden und sogar mittelalte Birken sind abgestorben. Ein Eichenbestand wurde aufgelichtet und gegattert. In den Zaun wurden dann Douglasien gepflanzt. Auf den recht guten Standorten mit warmem Klima gedeihen Bäume wie Elsbeeren, Kirschen und Linden sehr gut. Ob eine Gebirgsbaumart aus Nordamerika hier hinpasst, halte ich für sehr fraglich, abgesehen davon, sollten wir unsere heimischen Laubwälder erhalten!
Kaum habe ich mein Tarp aufgeschlagen beginnt es auch schon zu regnen und aus der Ferne donnert es…
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